FB Page Caschy

Blogger: Wann kommt eine Facebook-Page in Frage?

Wer ein Blog erstmalig aufsetzt, dürfte froh darüber sein, dass es überhaupt online ist. Und schon soll man sich mit dem Aufsetzen von fördernden Präsenzen befassen und Zeit darin investieren? Macht das Sinn?

Welche Präsenzen kennen wir im deutschen Raum, die gemeinhin mit „Social Media“ gleichgesetzt werden? Und wenn ein Blogger auf eine Idee kommt, dann diese. Nach dem „Warum“ wird nicht gefragt, sondern es wird einfach aufgesetzt. Hauptsache eine haben?

Die Facebook Page

FB Page CaschySchauen wir uns hierzu eines der bekanntesten IT Blogs an, Stadt-Bremerhaven, dessen monatlicher Traffic sich im sechsstelligen Bereich bewegt. Die komplementäre Anlaufstelle auf Facebook hat rund 6.600 Liker. Und entpuppt sich als Link-Verweisstelle für neue Blog-Artikel, die Wall wird mittels dem Tool RSS Graffiti automatisch befüllt. Die Anzahl der Likes auf dieser FB-Page sind im Verhältnis zu den Likes auf dem Blog als nicht nennenswert zu bezeichnen. Ebenso die Kommentarinteraktion und die Anzahl der Fremd-Postings, die mit der Lupe zu suchen sind.

Was lernen wir daraus? Da mit Hilfe eines Tools der manuelle Pflegeaufwand kaum spürbar ist, gewisse Trafficeffekte vorhanden sein dürften, schadet das Aufsetzen einer Page nicht, ob sie aber wirklich nutzt? Natürlich kann man es „wie alle machen“, aber nutzt das dem Blog wirklich? Lieblose Page mit Links beladen? Was sagt das über Dich als Blogger aus?

Rat für Facebook

No NameA. Wenn Ihr schon sowieso auf Facebook als Person unterwegs seid, nutzt Facebook als Person nicht als Page, um auf Euer junges Blog aufmerksam zu machen. Ihr seid Euren Kontakten bekannt, Euer Blog ist zu Beginn ein „No Name„. Auf wen lasse ich mich dann eher ein? Auf ein „no name“-Blog oder auf Dich, wenn ich Dich kenne? Und, Zeit und Aufwand sind nicht zu unterschätzen, wenn man eine FB-Page pflegen, befeuern und mit Dritten interagieren möchte. Diese Zeit ist wertvoller, wenn sie im Blog investiert wird als außerhalb. Zeit ist sowieso knapp, oder nicht?

B. Ein weiterer Gedanke, abseits von dem naheliegendsten Gedanken, Facebook als Blog-Fördermaßnahme zu sehen: Facebook ist ein Mensch-Interaktionsplattform. Auch als soziales Netzwerk bekannt. So undifferenziert der Begriff auch ist, daraus lässt sich eine Schlussfolgerung ziehen: Was ist, wenn Facebook als persönliche Austauschstelle betrachtet wird? Wo bekommt Ihr denn Artikel-Ideen her, wer kann Euch weiter helfen, wer kennt wen, wer weiß was, woher bekommt Ihr neue Kontakte, wo tauscht man sich sowieso aus? Es mag sein, dass „Content Interaction“ auf dem Blog besser funktioniert, aber „Personal Interaction“ ist in meinen Augen auf Facebook wichtiger. Gerade für Blogger, die Wert auf persönliche Interaktion legen. Redet über Euer Blog, Eure Themen, Eure Ideen, persönlich, nicht als Blog, sondern als Blogger. Aber auch hier ist das Vorhandensein einer Blog-Page nicht nötig.

C. Es sei denn – keine Ausnahme ohne Regel – Ihr versteht es, eine Facebook Page gezielt einzusetzen, um Euren Blog-Start zu fördern oder sagen wir allgemein, Euer Blog zu pushen. Ich höre Vorschläge, was man tun kann?

*no name Bild: von walls_of_fame, copyrights

13 Kommentare zu „Blogger: Wann kommt eine Facebook-Page in Frage?“

  1. Ich stimme C) voll und ganz zu. Über Facebook kann man als Starter ganz gut Traffic generieren, wenn man es schafft, Leute zum Liken zu bewegen.

    1. Welche Maßnahmen kann man ergreifen, die Leute zum „Liken“ zu bewegen? Ich frage deshalb, weil mir immer wieder auffällt, dass dazu aufgefordert wird: „Bitte gebt meiner Page ein Like“, aber es wird nicht gesagt, warum oder wofür, es ist mehr ein Gefälligkeits-Like, der erbeten wird, habe ich das Gefühl.
      Meine Frage also: wie macht man es besser? Gibt es „Tipps“ dazu von Euch?

      1. Ich schalte Facebook-Ads und versuche im Anzeigentext meine USPs aufzuzeigen. damit habe ich eine Like-Quote zwischen 30 und 50% je nach Anzeigengestaltung und Zielgruppe.

  2. Aus meinen persönlichen Erfahrungen heraus möchte ich meinen Kommentar von dieser Aussage
    „Gerade für Blogger, die Wert auf persönliche Interaktion legen. Redet über Euer Blog, Eure Themen, Eure Ideen, persönlich, nicht als Blog, sondern als Blogger. Aber auch hier ist das Vorhandensein einer Blog-Page nicht nötig.“
    ausgehen lassen:
    Damit ist in zwei Sätzen mein Blog umrissen. Meine Aktivitäten auf Google+ dienen in erster Linie dem Bekanntmachen und Werben für mein Blog. Das habe ich dort auch schon offen und ehrlich ausgesprochen.

    Möglicherweise habe ich durch meine Post-Artikel auf Google+ mehr Leser, auch einige Kommentare mehr habe ich dort als auf meinem Blog. Aber mehr Interaktion im Sinne von inhaltlichem und zwischenmenschlichem Austausch habe ich deshalb noch lange nicht. Viele Kommentare sehen zwar zahlenmäßig toll aus, aber eine inhaltliche Auseinandersetzung ist etwas anderes. Viele Kommentare auf Google+ führen vom Thema sehr schnell weg und manch eine(r) möchte einfach nur seine Gedanken los werden. Darum bevorzuge ich auch nach wie vor Kommentare in meinem Blog nach dem Leitsatz „Nicht Masse, sondern Klasse!“

    Kritisch muss ich an dieser Stelle anmerken (auf Google+ habe ich darüber schon mehrfach ohne Erfolg geklagt), dass Google+ im eigenen Hause nicht einmal zu einer Vernetzung imstande ist: Das Veröffentlichen von Blogger-Blog-Einträgen (Blogger ist ein Blog-Dienst von Google) funktioniert schon seit Wochen nicht mehr. Und die gegenseitige Vernetzung von Artikel-Kommentaren (von Blogger zu Google+ und von Google+ zu Blogger) ist meines Erachtens noch Lichtjahre entfernt, falls dieser Stern überhaupt je ankommen wird.

    Gerne möchte ich Dir, Nicole, auch einige Worte zu Deinem Kommentar mitteilen: Für mich sind die Likes vollkommen unerheblich, weil sie alles, nichts und den Riesenbereich dazwischen bedeuten können. Für mich als bloggender – d.h. schreibender, denkender und fühlender – Mensch ist der zwischenmenschliche und inhaltliche Austausch tausend Mal (und das ist wörtlich gemeint) anregender und kreativer als noch so viele Likes.

    1. Gerhard, Danke für Dein Aufgreifen. Natürlich stimme ich Dir zu, was den Austausch angeht. Aber meine eigentliche Frage war ja:
      „Wie macht man es besser?“ Im Sinne von „Mehrwert bieten/offerieren/versprechen“, auch schon in der Akquisition von Likern. Um genau das zu erreichen, auch auf einer Facebook-Page, was Du beschrieben hast. Mehr Klasse als Masse.

      1. Hallo Nicole,

        da hilft kein Facebook und kein Google+ oder sonst ein „soziales“ Netzwerk. Mehrwert ist immer der eigene Inhalt. Bei persönlichen Blogs wie meinem kommt es auch darauf an, ob die Leser sich mit ihrem eigenen Leben auseinander setzen. Und diese Menschen zu erreichen, kann nur sehr mühsam in beständiger Kleinarbeit erreicht werden. Wo Menschen über sich und ihr soziales Eingebundensein schreiben (das gilt auch für reden), braucht es entsprechende Leser. Und die zu finden, ist sehr schwer. Sie zu finden, ist genau so schwierig, wie im realen Leben echte Freunde zu finden.

        Bei sachlichen Blogs über Autos, Technik, Fotos usw. ist das schon wesentlich leichter. Es ist allemal leichter, über anderes und andere zu schreiben als über sich selbst. Das öffentliche Schreiben über sich selbst erfordert oft sehr viel Mut.

        Und ich habe lieber täglich 10 aufmerksame Leser als 100, die sofort wieder weg klicken. Das erlebe ich tagtäglich auf Google+, dass über „Nebensachen“ sehr viel geschrieben wird. Aber Blogs, in denen der Blogger über sich selbst schreibt, kenne ich kaum. Und solche Blog bekannt zu machen, da hilft auch kein Liken.

  3. @Nicole: Diese Bitten, eine Seite zu liken, sind meines Erachtens eher ungeschickte Versuche, etwas zu pushen, wo nur ein Pull funktioniert. Die einzig wirkungsvolle Methode ist aus meiner Sicht: Gute Inhalte zu produzieren, so dass andere durch ihre Likes dazu beitragen, dass ihre Kontakte darauf aufmerksam werden.
    Allerdings braucht man heute, wenn man nennenswerte Fanzahlen aufbauen will, immer den Open Graph, also die Einbindung im eigenen Blog. Aber auch da gilt: Blog gut, Inhalte gefallen => Leute klicken auch auf „Gefällt mir“ im Facebook-Feld.
    Darüber hinaus kann man Anzeigen schalten, wenn man möchte. Das ist durchaus erfolgreich, was die Zahlen angeht, aber ziemlich sicher nicht so nachhaltig wie eigenmotivierte Likes.

  4. Hallo Nicole,
    der Sinn und Zweck von Likes hat sich mir bisher auch nicht erschlossen. Insgesamt stehe ich Facebook eher kritisch gegenüber. Meinen Blog gibt es jetzt seit einem Jahr und besonders viel Bewegung habe ich nicht, was mich auch nicht stört. Auch mein Versuch auf Facebook etwas zu gestalten, was mir dann aber auch zu aufwendig erschien, hat nichts gebracht. Ich hatte vorher keinen Facebook Account und daher keine Basis für einen Austausch. Meine Aktivitäten auf Google+ haben mir über den persönlichen Austausch nette Kommentatoren generiert, aber auch nicht Viele.
    Sollte man das Professionell machen, dann kann man sich sicherlich mit all diesen Möglichkeiten beschäftigen. Ich hatte aktuell gerade entschieden, mich wieder mehr auf die Arbeit an meinem Blog zu konzentrieren.

    Bis dann in Hannover
    Wolfram

  5. @Wolfram: „Sollte man das professionell machen“ ist das Stichwort. Facebook bringt keine Interaktion, Aktivitäten alleine bringen keine Antworten. So wie man keine Freunde gewinnt, indem man auf eine Party geht. Würde ich zum Beispiel mein Auto reparieren, dann wäre dem wenig Erfolg beschieden. Deswegen versuche ich es erst gar nicht. Oder wenn ich es versuchen wollte, würde ich erst die Werkzeuge genau kennenlernen und mich dann langsam herantasten. Das ist aufwändig und zeitintensiv. Bei Autos genauso wie bei jedem anderen Handwerk. Aber das Meiste kann man lernen und üben, wenn man es wirklich will. – Insofern ist die Entscheidung gut, wenn man wenig Aufwand betreiben will, sich lieber auf ein Medium zu konzentrieren, mit dem bereits erfahren ist.

  6. Hallo,

    ich habe meine Fanpage für meinen Blog gerade geschlossen. Was bei Google+ hervorragend funktioniert, tat es bei Facebook überhaupt nicht. Warum, kann ich nicht sagen, kann an meiner Person liegen oder meinem Umgang mit Facebook. Ist aber nur meine Erfahrung ohne Anspruch auf Übertragbarkeit.

    liebe Grüße
    Stephan

  7. Ein gut gemachter Blog erzielt traffic neben seinem Content m.E zuerst einmal über Twitter und google+. Facebook Page ist wie bereits mehrfach erwähnt weniger geeignet.
    Ich verweise bei facebook über den Privataccount auf Blogartikel über Twitter geschieht dies nach Einstellung auch automatisch…

    Denke sich mit Twitter intensiv auseinanderzusetzen bzw. professionell sich unterstützen zu lassen hilft mehr als eine fanpage.

    Kann mich auch täuschen- doch ich selbst bin nicht oft auf fanpages anderer zu finden und nutze da kaum links oder Inhalte, jedoch bei google+ und twitter schon.

  8. Pingback: Wie gewinne ich Fans für meine Facebook-Page? | PR-Doktor

  9. Ich fand diesen Beitrag sehr interessant. Als kleiner User jedoch, der täglich weniger als eine Stunde in dieses Social-Networking investieren kann, ist die Sache schwierig! Und wenn man sich auf viele Kanäle verzettelt, wird es allerhöchstens schlimmer. Liege ich da richtig?

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